Dienstag, 31. Mai 2011

IARC klassifiziert Hochfrequenzstrahlung als möglicherweise krebserzeugend

Die IARC (International Agency for Research on Cancer= Internationale Agentur für Krebsforschung) der Weltgesundheitsorganisation WHO hat hochfrequente Strahlung (wie z.B. Mobilfunk oder von schnurlos Telefone im DECT-Standard) als möglicherweise krebserzeugend (Kategorie 2B) eingestuft. Insbesondere wird ein möglicher Zusammenhang zwischen Gliome bzw. Akustikusneurinome (AKN) und hochfrequente Strahlung gesehen. Für andere Tumorarten ist die Datenlage jedoch noch nicht ausreichend. Eine umfassende Begründung wird für die nächsten Monate erwartet.

Presseerklärung der IARC (als pdf)

2 Kommentare:

  1. In einem IT-Magazin wurde die Gefahr der Hochfrequenzstrahlung mit eingelegten Gemüse und Kaffee verglichen und gesagt, dass keine Gefahr bestünde. Stimmt dies ?

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  2. Die IARC hat Hochfrequenzstrahlung als möglicherweise krebserzeugend eingestuft, d.h. es ist nocht bewiesen das eine krebserzeugende Wirkung vorhanden ist, aber es existieren einige Studien, die einen möglichen Zusammenhang festgestellt haben. Der Vergleich mit eingelegten Gemüse oder Kaffee ist leider jedoch nur eine billige Verharmlosung, da bei dem eingelegten asiatischen Gemüse in großer Zahl Nitrosamine entstehen und oft eine Kontamination mit Schimmelpilzen (z.B. Aspergillus flavus, fumigatus, niger und Fusarium-Arten)vorkommt, siehe auch IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans, Vol.56(1993):Some Naturally Occurring Substances: Food Items and Constituents, Heterocyclic Aromatic Amines and Mycotoxins. Bei Kaffee wurden in Fall-Kontroll-Studien nur bei Personen mit einem täglichen Genuss von mehr als fünf Tassen Kaffee ein signifikantes höheres Risiko an Harnblasenkrebs zu erkranken festgestellt, siehe auch IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans, Vol. 51 (1991): Coffee, Tea, Mate, Methylxanthines and Methylglyoxal. Auch in diesen Fällen besteht daher weiterhin ein mögliches Krebsrisiko genauso wie bei der Hochfrequenzstrahlung, insbesondere bei der Nutzung von GSM-Mobilfunktelefonen ("Handys"), weitere Informationen sind auch hier erschienen:
    Baan, R. et al.(2011): Carcinogenicity of radiofrequency electromagnetic fields.
    The Lancet Oncology, Vol. 12:624-626.
    Aus baubiologischer Sicht sollte daher der unnötige Gebrauch von Geräten mit Hochfrequenzstrahlung aus Vorsorgegründen eingeschränkt werden.
    Weitere Informationen zu elektromagnetischen Feldern bei der BIAP.

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